VIVACE war der erste Flügel, den ich Ende der 90er Jahre entwarf. Ich nahm die Herausforderung mit Respekt an, aber wie sollte ich eine zeitgemäße Form für ein Instrument finden, das so traditionsgeladen ist? Auch durfte die Raste, das Kernstück im Inneren, nicht verändert werden, denn das ist ein gewaltiger, gegossener Stahl-Rahmen, der die gesamte Spannung der Seiten aufnimmt und die klassische Form eines Flügels eigentlich bestimmt.
Pianos
Vivace
Meine formale Idee bestand in der Vorstellung einer geometrisch klaren, aus zwei Radien bestehende Außenlinie, die an den jeweiligen Endpunkten rechtwinklig angeschnitten werden sollte. Das passte erstmal nicht so ganz zur Form des Stahlrahmens, aber ich verlängerte einfach den Innenraum, gespannt, was die Klavierbauer dazu sagen würden. Das wurde aber begrüßt, denn der vergrößerte Resonanzraum könnte sogar den Klang verbessern! Zur Betonung der neuen Flügelform hatte ich noch eine Intarsien-Reihe aus Edelstahl-Quadraten entworfen, die in die Holz- oder Lackflächen eingelassen wurden, dazu hatte ich VIVACE auch noch ein Fußgestell und eine Lyra aus Edelstahl gegeben. Der Mut der Geschäftsleitung war zu bewundern! Aber last but not least war auch ein sehr guter Klang entstanden!
Auf der Musikmesse in Frankfurt wurde der Flügel der Fachwelt vorgestellt, auch der Handel zeigte Mut, eines der ersten Exemplare ging auf die Reise nach St. Petersburg. Die Jury des namhaften Designwettbewerbs RED DOT vergab einen RED DOT-Award an VIVACE: „…für die hohe Designqualität, die in beispielhafter Weise Innovation in Form und Funktion ausdrückt.” In drei großen Ausstellungen in Museen war VIVACE einer der wichtigsten Exponate, später wurde er sogar zum festen Bestandteil der historischen Instrumentensammlung des Museums für Kunst und Gewebe in Hamburg.
Am Anfang half ein 12cm kleines Modell aus Karton die richtige Form zu finden (siehe Foto unten).
(Sauter Pianoforte Manufaktur)
Auf der Musikmesse in Frankfurt wurde der Flügel der Fachwelt vorgestellt, auch der Handel zeigte Mut, eines der ersten Exemplare ging auf die Reise nach St. Petersburg. Die Jury des namhaften Designwettbewerbs RED DOT vergab einen RED DOT-Award an VIVACE: „…für die hohe Designqualität, die in beispielhafter Weise Innovation in Form und Funktion ausdrückt.” In drei großen Ausstellungen in Museen war VIVACE einer der wichtigsten Exponate, später wurde er sogar zum festen Bestandteil der historischen Instrumentensammlung des Museums für Kunst und Gewebe in Hamburg.
Am Anfang half ein 12cm kleines Modell aus Karton die richtige Form zu finden (siehe Foto unten).
(Sauter Pianoforte Manufaktur)